Wer zur „Das-schaff-ich-nie-Gruppe“ gehört, schleppt den Status des Nichtschwimmers häufig schwer mit sich herum.

Man trifft hier auf Menschen, die sich prinzipiell weniger zutrauen als andere. Nicht selten wurde diese Grundhaltung beim fehlgeschlagenen Schwimmunterricht entwickelt oder entscheidend verstärkt. Diese frühen Negativerlebnisse im Wasser, die objektiv betrachtet geringfügig erscheinen mögen, haben oft angestaute Ängste hinterlassen, zeigen sich als sehr schwer überwindbare, tief verwurzelte, ausgewachsenen Psychosen, die der Lehrer ernst zu nehmen hat.

Daher bildet der geduldige Angstabbau zunächst die Hauptaufgabe, nicht selten über mehrere Stunden. Ist die Angst weit genug verdrängt, wird man versuchen, das scheinbar kaum vorhandene oder blockierte Körpergefühl und die senso-motorischen Steuerungs- und Wahrnehmungsmechanismen langsam zu reaktivieren. Das motorische Lernen ist generell neu zu erlernen. Viel mehr als die Kinder, muss man sich auf überschaubare, leichte Teilbereiche konzentrieren können. Es gilt dann, kleinste Bewegungselemente wie bei einem größeren Puzzle geduldig zusammenzufügen.

Der Pädagoge benötigt neben einer Menge Sachverstand vor allem:

Unendliche Geduld, Verständnis, Einfühlungsvermögen, Motivationskunst und Überzeugungskraft für unterschiedliche Tagesform, bei akuter Null-Bock-Stimmung, bei Lernstillständen, Rückschlägen und anderen Tiefpunkten. Die entscheidenden Kriterien sind hier aber vor allem die unmittelbare, persönliche, wirklich individuell eingesetzte PSYCHOLOGIE und die häufig ganz direkte, körperliche Hilfestellung.